Freitag, 17. Oktober 2008
13.10.2008
Der Vollständigkeit halber: heute fand das Interview mit unseren indischen Exchange Studenten an. Gedreht wurde unter immensem Aufwand in einem der Studios des FTII. Zur Unterstuetzung im Bereich Ton wurde ebenfalls einer der Studenten aus unserer Gruppe angeheuert... Ich (Rosario) konnte leider nicht mit auf den Dreh, da ich aus welchen Gruenden auch immer gesundheitlich angeschlagen war und mit Bauchkraempfen und Uebelkeit zu kaempfen hatte. Bald hats uns alle mal erwischt. Den anderen gehts hingegen gut. Elaine und Christian haben sie dann noch ein Screening im Kino angeschaut und sind gegen spaeter noch 16mm drehen gegangen. Gregor und Sebastian haben einen Ausflug zum Tempelberg unternommen. Ansonsten bereiten wir uns schon mehr oder weniger auf Bombay/Mumbai vor, da es ja am Mittwoch losgeht.

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Sonntag, 12. Oktober 2008
12.10.08
Da Sonntage hier wie Werktage behandelt werden, haben wir heute auch gearbeitet. Um sechs Uhr morgens ging es auf den Markt zum Filmen und fotografieren.
Den Mittag über haben wir wieder etwas transkribiert und uns ausgeruht., Um am Abend dann im ältesten Kino Punes die Bilder von der 18:30 Vorführung einzufangen.
Das zweite Kamerateam zog los um die letzten 16mm Rollen zu verdrehen.

Morgen geht es dann Geschaeftig weiter mit einem sicherlich langen Interview rund um die Geschichte des indischen Films.

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11.10.08
Heute war unser Ziel Bilder von einem Multiplex plus ein Interview mit dessen Betreiber zu bekommen. In den Multiplexen ist es leider ein bisschen schwieriger als in den Singlescreen Kinos. Und so musste im ersten Multiplex erstmal mit der Chefetage geklärt werden, ob ein Interview möglich wäre. Also sind wir weitergezogen, um die lange Liste, die wir an Multiplexen hatten, abzuarbeiten. Da 2 der Multiplexe in der Nähe waren, wollten wir uns diese erst anschauen, bevor wir zu dem fahren, dass uns als das beste und größte empfohlen wurde. Leider waren die nächsten 2 sehr unspektakulär und haben unseren optischen Ansprüchen nicht genügt. Jedoch haben wir gesehen, wie in Indien Filmrollen transportiert werden können. Ohne Hülle auf dem Motorrad… Sehr beeindruckend. Außerdem sind wir unterwegs an einem Ganesh Tempel vorbeigekommen. Solche Tempel können unter Umständen nur aus einem Orange angemalten Stein bestehen, auf den 2 Augen geklebt werden.
Mit einer Rikscha sind wir dann in einen etwas weiter entfernten, aus Hochhäusern bestehenden Vorort von Pune gefahren. Mit 120 Rupien wohl die bisher längste und eine der engsten Fahrten in einer Auto Rikschaw.
Am Golden Adlabs angekommen hat unser Fahrer vor lauter Hochhäusern nicht einmal das Kino gefunden.
Dort durften wir aber, nach einem Gespräch mit der Mall Managerin, direkt in der Mall drehen.
Eine verdrehte Welt, westliche Geschäfte, statt normalen Handys haben die Leute iPhones am Ohr. Jede Menge Touristen waren unterwegs. Alles in allem also sehr westlich und modern und im krassen Gegensatz zu den Singleescreen Theaters die wir in den letzten Tagen so besucht hatten.
Am 20.10 haben wir ein Interview mit dem dortigen Multiplexbetreiber. So nach und nach haben wir dann alles im Kasten und werden mit vollen Festplatten zurückkehren.

Den Abend haben wir mit transkribieren verbracht. Also dem abschreiben der Interviews. Eine mühselige Arbeit, bei dem Indischen Englisch und den teilweise verworrenen Antworten unserer Interviewpartner.

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10.10.08
Kennt jemand Valu? Valu (auf Englisch „The Wild Bull“, auf Deutsch wohl „Der wilde Bulle“) war ein sehr erfolgreicher Film von Umesh Kulkarni. Wer also Valu gesehen hat, der kann vielleicht auch etwas mit Umesh anfangen. Heute hatten wir die Möglichkeit, uns den Dreh eines indischen Films vor Ort anzusehen. Der Regisseur dieses Films ist, na wer wohl, Umesh Kulkarni. Gedreht wurde in einem Schwimmbad in Pune. Der junge Protagonist des Films nimmt dort an einem Schwimmwettkampf teil.
Da das Wetter sehr wechselhaft war, musste die Crew schnell arbeiten, um die Sonnenphasen zwischen den Wolkenphasen auszunutzen. Die 2 Jungs vom FTII aus unserer Austauschgruppe, die uns zum Dreh begleiteten, wurden spontan als Statisten eingestellt. Sowas ist hier in Indien nichts aussergewöhnliches, hab ich mir danach sagen lassen. Da neben den Wolken mit der Zeit auch die untergehende Sonne dem Drehplan einen Strich durch die Rechnung zu machen drohte, wurde noch mal ein Zahn zugelegt. Mit diesem Tempo wurden dann so viele Einstellungen wie möglich mitgenommen, bis dann letztendlich kein Sonnenlicht mehr vorhanden war.
Nach einer kurzen Verschnaufpause stand uns der Regisseur dann noch in einem Interview Rede und Antwort, bis wir ihn in den wohlverdienten Feierabend entließen. Einmal wieder kamen wir mit der freundlichen, offenen Art der Inder in Kontakt. Und so hat uns der Kameramann gefragt, wie wir den Dreh fanden, und dass er auch schon in Deutschland gedreht hat.
Als wir das Set verlassen wollten haben uns dann Regisseur und Drehbuchautor noch einen Abendsnack angeboten, dazu wurde Tee gereicht. Die indischen Filmleute scheinen ziemlich herumzukommen, sowohl Umesh als auch sein Kumpel waren schon in Deutschland. Sein Kumpel hat uns dann noch von seinem Faible für Fussball erzählt und dass er, obwohl er aufgrund der schlechten Berichterstattung über Fussball im indischen Fernsehen keine Möglichkeit hat, Fussball zu schauen, trotzdem das Geschehen, vor allem auch in der Bundesliga, verfolgt.
Zum Abschied gabs dann noch ein paar Restaurant Empfehlungen.

PS: Die anderen haben heute ein Hotel gebucht, was vier Stunden gedauert hat. Mumbai, wir kommen!!!

PPS: Abends sind wir noch auf 16mm Dreh gegangen. Sebastian hat einen kleinen Jungen bestochen, damit er sich ein Eis kauft und wir ihn filmen können. Ansonsten war leider nicht sehr viel los…

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Donnerstag, 9. Oktober 2008
09.10.2008 – Landesweite Inventur oder Dusserah
Heute ist mal wieder Feiertag. Im ganzen Land werden die Arbeitsgegenstände gesegnet.
Der Geschichtliche Zusammenhang stellt sich in groben Zügen etwa so dar:
Das Fest Dusserah ist der 10-händigen (und 3-äugigen) Göttin Durga gewidmet. Von 10 anderen Göttern hatte sie für einen Feldzug gegen einen Bösewicht 10 verschiedene Waffen bekommen. Da sie erfolgreich war, konnte Sie zu Ihrer Familie zurück kehren.
Deshalb bekommt auch jeder bei der Puja (Weihung) einen Roten Punkt auf die Stirn, der oft auch zu einem Strich nach oben gezogen wird. Die Farbe Rot steht für Victory.

Am letzten Tag des Festes werden die Gegenstände, die einem wichtigen sind, geweiht. Puja genannt. Das bezieht sich vor allem auf die Gegenstände, die man für seine Arbeit und somit seinen Lebensunterhalt benötigt. Auf dem Lande sind das also Pflüge und solche Dinge, hier sieht man heute ganz viele Rikschas mit einem Blumenkranz geschmückt herumfahren. Auf dem FTII Gelände wurde das gestern schon gemacht, da heute die Puja zu Hause stattfindet und die Büros heute geschlossen sind.
Am FTII wurden also die Scheinwerfer, das Kamerazubehör, die Projektoren, der Furhpark einfach alles geweiht. Eine Menge Kokosnüsse wurden zerschlagen, jede Menge Blumen aufgehängt und viel Süßkram (und Kokusnusssplitter) gefuttert.
Außerdem werden eine Menge Mandalas oder, wie sie hier heißen, Rangolis aus Sand gestreut.
Die Stimmung am Campus war gestern auf jeden Fall ganz besonders. Alle waren sehr fröhlich und das Puja ist nicht nur so ein Ritual, dass man halt aus Tradition macht, sondern es wird von allen sehr ernst genommen.

Heute sind also alle Geschäfte fein rausgeputzt, die Rikschas, Autos und Motorräder sind mit Blumengirlanden behangen und man wird heute wohl besonders aufpassen müssen, wo man hintritt, um nicht aus Versehen auf ein Rangoli zu treten.
Nachdem die Puja vorbei ist, werden die prachtvollen Statuen von Durga und Ganesh im Wasser versenkt, damit sie im nächsten Jahr wieder kommen.





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Mittwoch, 8. Oktober 2008
08.10.2008 - Bomben(ent)warnung
Gestern mittag wurden wir gewarnt nicht das Haus zu verlassen, irgendwas sei los in der Stadt.
Na gut dachten wir werden wohl die Navraratri Feierlichkeiten sein.
Irgendwann hiess es dann es sei eine Bombe.
Was denn nun wirklich los war erfuhren wir heute morgen in der Zeitung.

Siehe:
Times of India

Die Fotostory zur Bombenentschaerfung moechten wir euch nicht vorenthalten. Man beachte wie oft die Bombe transportiert wurde. Filmreif das ganze!
Im Hintergrund sieht man eine Riesenmenge an Leuten, die dem Spektakel beigewohnt haben.
Zur Fotostrecke

Nun denn wir mieden gestern Nacht die F-Road und verdrehten in der Naehe des Campus eine Rolle Filmmaterial. Auf die drei Minuten Filmrolle bekamen wir einen Gemueseverkaeufer, der seine Waren auf der Strasse vor einem Nobelbrillenladen ausgelegt hatte, naechtliche Strassenverkehrsaufnahmen und Feierlichkeiten in einem kleinen Tempel am Strassenrand.
Alles in allem war sehr wenig los auf den Strassen, was aber wohl eher am Monsun lag als an der dubiosen Bombenwarnung.


Zum Glueck war alles nur ein Scherz und es kam niemand dabei zu schaden.


Beim drehen mit der guten alten Arri ST

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07.10.2008 – Interview im Victory Cinema
Wie gestern berichtet, hatten wir heute ein Interview mit Mr. Chinoy, dem Besitzer des Victory Cinemas.



Es war ein spannendes Interview zum Wandel der indischen Gesellschaft und den Umbrüchen in der Kinokultur.
Ansonsten machen uns momentan die indischen Feiertage einen Strich durch unsere geplante Disposition.
Die indischen Feiertage sind genauso unberechenbar wie das Wetter und die indische Pünktlichkeit.





Eine nette Erfahrung, einen Film unter solchen Bedingungen zu produzieren.

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Dienstag, 7. Oktober 2008
06.10.2008 Abends
Da unser Plan für heute Nachmittag war, uns einmal die örtlichen Kinobetreiber vorzuknöpfen, wollten wir einen unserer 4 Exchange Programme Stundenten aus Indien mitnehmen, der uns im Fall der Fälle mit der Kommunikation hätte helfen können. Als wir in der ersten Woche in einem betagten Kino in Punes Altstadt waren, konnten wir uns nur mit Händen und Füßen verständigen, da der Besitzer kein Englisch und wir kein Marathi sprachen. Von den 4 Stundenten hatte aber leider keiner Zeit, also sind wir alleine losgezogen.
Elaine, Gregor und ich auf Dreh, Christian und Sebastian für weitere Planungen für die nächsten Tage.
Für uns gings also erstmal wieder Richtung MG Road (Mahatma Ghandi), da sich dort in der näheren Umgebung alte Kinos und ein Multiplex befinden und man auch sonst viele Eindrücke von altem und neuem Indien sammeln kann. Wir haben dann gleich die Kamera ausgepackt und ein paar Stimmungsbilder eingefangen. Wenn man die Leute hier mit der Kamera aufzeichnen möchte reagieren die meisten sehr positiv und lassen sich geduldig filmen, solange man nur nett fragt. Die Frau vom Zeitungsstand hat gleich einen ihrer Söhne?/Angestellten? losgeschickt, um uns einen Tee zu holen und sich noch eine bischen mit uns unterhalten.
Bei dem Besitzer des Multimedia Stores war es genau so. Da werden dann auch gleich noch die anderen Leute im Laden herbeigerufen, damit sie für die Kamera posieren. Anschließend haben wir uns in Richtung Victory Kino begeben. Während der Schüsse der Fassade des Kinos hat Gregor den Manager des Kinos ausfindig gemacht und erfahren, dass der Betreiber des Victory bald eintreffen würde. Das Victory ist eins der ältesten Kinos Punes und gerade in der Mordernisierungsphase. Ideal für uns.
Etwas später ist der Besitzer eingetroffen. Ein echter Geschichtenerzähler. Leider war es schon stockduster und weil wir eine gute Lichtstimmung wollten, hat uns der Kinobetreiber versprochen, sich am nächsten Tag etwas Zeit für uns zu nehmen und uns gestattet, in seinem Kino zu drehen. Nach einem Rundgang durch das Kino und einem kurzen Plausch haben wir uns dann verabschiedet.
Als wir wieder auf die Strasse kamen, war draußen schon die Hölle los. Da Pune das Ende des Navraratri Festes feierte, zogen zahllose Musikantenzüge und Festwägen durch die Strassen. Gregor hat sich sofort die Kamera geschnappt und ins Getümmel gestürzt. Alles voller Menschen, farbenfrohe Kostüme, Trommlergruppen mit gigantischen Trommeln, bunt verzierte und von Kühen gezogene Wagen und jede Menge Feuerwerk. Unvorstellbar laut und sehr mitreißend. Und wir mitten drin.
Unser Rikschafahrer für die Heimfahrt mussten 4 oder 5 Mal einen anderen Weg einschlagen, weil die ganze Innenstadt gefeiert hat und alle paar Kreuzungen weiter ein neuer Zug unterwegs war.
Morgen geht’s dann wieder Richtung MG Road, mal sehen was der Betreiber des Victory so alles zu erzählen hat.


Beim drehen hat man immer direkt ein paar Zuschauer.

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Montag, 6. Oktober 2008
06.10.2008 Morgens
Ganz so früh wie gestern wollten wir heute nicht aufstehen, vor allem weil morgens sowieso nicht so viel los ist. Lediglich Strassenfegerinnen in farbenprächtigen Saris fegen fast kniend die Gehwege und den Randstein mit ihren Reisigbesen. Die Zeitungsausträger sind bereits auf dem Rückweg und die Rikscha Fahrer putzen ihre Rikscha für einen neuen geschäftigen Arbeitstag.
An den Zigarettenständen werden die ersten Betelnussblätter des Tages mit den zahllosen Ingredenzien, diverse Pasten, Honig und Tabak, bestrichen und auf einem goldenen Tablett bereitgelegt.
Noch hört man Vögel zwitschern. Krähen streiten sich auf den Müllhaufen am Wegesrand lautstark mit den Hunden um Essensreste.
Die Wachmänner klappen Ihre Stühle auf, setzen sich vor die Geldautomaten oder Geschäfte und schlagen in der Sonne ihre Tageszeitungen auf.
Gegen 10 Uhr erwachen dann die ersten Studenten und machen sich langsam auf den Weg, bei Barista vorbei, zur Universität.
Um 10:30 sind die Straßen dann so verstopft, das sich auf Kamera, Rucksack, T-Shirt und die Haut eine dünne Schicht aus Feinstaub legt. Die Luft wird immer smogiger und die Geräuschkulisse wird von nun an von knatternden Motoren und wildem Gehupe bestimmt. In diese Geräuschskulisse mischt sich ab und der Ruf eines Verkäufers, der seinen Karren mit Gemüse oder Obst die Straße entlang schiebt.
Die schöne Lichtstimmng des Morgens, flache harte Morgensonne in einem wunderschönen gelb verwandelt sich in graue Dristes.
Da die Filmrolle in diesem Moment sowieso ausgelaufen war, beschlossen wir uns auf den Heimweg zu begeben und zu Frühstücken.

Jetzt sitzen wir in der Bibliothek und bereiten die nächsten Tage vor.
Heute Nachmittag werden wir aufbrechen und mit Prateek, einem unserer Austauschstudenten einige alte Singlescreen-Theatre besuchen.

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Sonntag, 5. Oktober 2008
5.10.2008


Heute morgen hiess es um 6 Uhr aufstehen und Abmarsch.
In wunderschoener indischer Morgensonne zogen wir los zum Budhwar Peth.
Dem ein oder anderen duertfe dieses Viertel bereits ein Begriff von der ersten Indien Exkursion der Hochschule der Medien sein.
Dort drehten wir mit beiden Kameras Bilder vom morgendlichen Markt geschehen und liessen uns von den Geruechen, Menschen und den Geraeuschen inspirieren.



Um 10 Uhr ging es dann nach Hause, Fruehstuecken und Mittagsschlaf halten, damit wir heute abend wieder los ziehen koennen. Denn durch den Regen, der letzten Tage ist das Klima immer schwueler geworden.

Heute abend steigt eine Riesen Party auf dem Gelaende des FTII. Lauter illustre Gaeste aus dem indischen Filmgeschaeft kommen zur 50. Jahresfeier der Schauspielschule.
Wir werden mit der Kamera dabei sein.


PS: Eine indische Tastatur hat einige Besonderhiten, die evtl. dazu beitragen, dass der Lesefluss gestoert wird. Ich hoffe, man verzeiht uns dies in der Alten Welt.

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