Donnerstag, 9. Oktober 2008
09.10.2008 – Landesweite Inventur oder Dusserah
Heute ist mal wieder Feiertag. Im ganzen Land werden die Arbeitsgegenstände gesegnet.
Der Geschichtliche Zusammenhang stellt sich in groben Zügen etwa so dar:
Das Fest Dusserah ist der 10-händigen (und 3-äugigen) Göttin Durga gewidmet. Von 10 anderen Göttern hatte sie für einen Feldzug gegen einen Bösewicht 10 verschiedene Waffen bekommen. Da sie erfolgreich war, konnte Sie zu Ihrer Familie zurück kehren.
Deshalb bekommt auch jeder bei der Puja (Weihung) einen Roten Punkt auf die Stirn, der oft auch zu einem Strich nach oben gezogen wird. Die Farbe Rot steht für Victory.

Am letzten Tag des Festes werden die Gegenstände, die einem wichtigen sind, geweiht. Puja genannt. Das bezieht sich vor allem auf die Gegenstände, die man für seine Arbeit und somit seinen Lebensunterhalt benötigt. Auf dem Lande sind das also Pflüge und solche Dinge, hier sieht man heute ganz viele Rikschas mit einem Blumenkranz geschmückt herumfahren. Auf dem FTII Gelände wurde das gestern schon gemacht, da heute die Puja zu Hause stattfindet und die Büros heute geschlossen sind.
Am FTII wurden also die Scheinwerfer, das Kamerazubehör, die Projektoren, der Furhpark einfach alles geweiht. Eine Menge Kokosnüsse wurden zerschlagen, jede Menge Blumen aufgehängt und viel Süßkram (und Kokusnusssplitter) gefuttert.
Außerdem werden eine Menge Mandalas oder, wie sie hier heißen, Rangolis aus Sand gestreut.
Die Stimmung am Campus war gestern auf jeden Fall ganz besonders. Alle waren sehr fröhlich und das Puja ist nicht nur so ein Ritual, dass man halt aus Tradition macht, sondern es wird von allen sehr ernst genommen.

Heute sind also alle Geschäfte fein rausgeputzt, die Rikschas, Autos und Motorräder sind mit Blumengirlanden behangen und man wird heute wohl besonders aufpassen müssen, wo man hintritt, um nicht aus Versehen auf ein Rangoli zu treten.
Nachdem die Puja vorbei ist, werden die prachtvollen Statuen von Durga und Ganesh im Wasser versenkt, damit sie im nächsten Jahr wieder kommen.





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