Freitag, 26. September 2008
Donnerstag 25.09.2008
Heute sind wir das erste Mal auf eigene Faust durch Pune gelaufen.



Dabei haben wir uns einige Kinos angeschaut, die uns die Studenten bei unserem Treffen am Mittwoch empfohlen haben. Bei den Kinos handelt es sich ausschließlich um Kinos mit nur einem Saal, trotzdem werden bei ca. 5 Vorführungen am Tag auch 5 verschiedene Filme gezeigt.



Irgendwann müssen die im Bereich um die 1000 liegenden Eigenproduktionen und die amerikanischen Blockbuster ja irgendwann gezeigt werden. Danach sind wir durch zahlreiche Strassen gelaufen und haben uns eine Vielzahl von Geschäften angeschaut. Die oft kleinen bis winzigen Läden bilden einen für unser westlich geprägtes Bild außergewöhnlichen Anblick.



Zwei von uns haben zum ersten Mal eine der winzigen Küchen am Straßenrand ausprobiert, in der es frittierte Teigtaschen, Samosas, mit Gemüsefüllung gegeben hat, die auch sehr lecker waren. Ein paar hundert Meter weiter sind wir dann in ein anderes kleines Lokal eingekehrt und haben dort gegessen. Ich warte immer noch auf das richtige scharfe Gericht und bin immer noch der Meinung, wir werden mit Gästebonus vor der richtig scharfen Würze bewahrt.
Da Straßenverkehr in Indien auch schon ein ziemliches Abenteuer ist, haben wir uns auf dem Rückweg auf 2 Motorrikschas verteilt. Leider muss man sich schon sehr unbequem in die Rikscha „hineinlegen“ um bei meiner Größe (1,94 m) noch etwas während der Fahrt zu sehen. Oder man sitzt normal und genießt die halsbrecherische und doch sehr sichere Fahrt, bei der die Motorrikscha Fahrer noch immer nur mit Handzeichen auskommen.
Am Ende haben wir eine, anscheinend an unser Touri Äußeres angepasste Rechnung erhalten. Jedenfalls bewegte sich der erste genannte Preis noch in anderen Dimensionen als der danach genannte. Wir wollen ja nicht um jede Rupie feilschen, aber wir kaufen uns jetzt eine Motorrikscha und eine Taxi Tabelle, und Regeln den Rest dann das nächste Mal über ein großzügiges Trinkgeld (Update: Statt 100 Rupien haben wir 600 berappt)

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Mittwoch 24.09.2008
Am Mittwochmorgen haben wir der Institutsbibliothek einen ersten Besuch abgestattet. Dort haben wir uns in das reichhaltige Angebot an Büchern über das indische Kino eingelesen. Danach haben wir weiter am Konzept unseres Projektes gearbeitet. Im Anschluss hatte unser betreuender Professor, Herr Rajasekaran, ein Treffen mit den vier indischen Studenten, mit denen wir hier zusammenarbeiten werden, ausgemacht.
Diese vier Studenten werden übrigens auch im direkten Anschluss an unseren Besuch in Pune ihrerseits eine Reise nach Stuttgart antreten, um uns dort an der Hochschule der Medien zu besuchen.
Nach dem ersten richtigen Kennenlernen, bei dem auch viel über die Unterschiede in den Systemen unserer Bildungseinrichtungen gesprochen wurde, erzählten wir von den Plänen für unser Dokumentarfilmprojekt. Schon in dieser ersten Besprechung sind viele interessante neue Aspekte aufgekommen.
Jedenfalls freuen wir uns schon auf die weitere Zusammenarbeit mit unseren indischen Kollegen in den kommenden vier Wochen.

Am frühen Abend haben wir das Filmarchiv, das sich in der Nähe des Campus befindet, besucht. Sowohl in den Vorführsälen des FTII als auch im Vorführsaal des Filmarchivs werden Filme aus allen möglichen Epochen, Genres und Ländern gezeigt. Dem schwarzweiss Film aus den 70ern, den wir gesehen haben (und dessen Titel sich keiner von uns merken konnte…) konnten wir alle recht gut folgen, da hier alles mit englischen Untertiteln versehen wird. Der Film war seiner Zeit weit voraus, Themen wie Abtreibung und Homosexualität wurden behandelt.

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Dienstag 23.09.2008
Am Dienstag hat das FTII eine Sight Seeing Tour durch Pune für uns organisiert. Dafür wurde uns ein sehr netter Fahrer des Instituts sowie ein rüstiger Jeep aus dem Jahre 1957 zu Verfügung gestellt. Die Fahrt allein mit dem Jeep war ein Erlebnis für sich!!!







Erste Station unseres Ausflugs war der Aga Khan Palast.





Der in einem großen Garten gelegene Palast beherbergt ein Museum, welches Ghandis Lebensweg mit Illustrationen und Texten darstellt.



Außerdem kann man die Räumlichkeiten sehen, in denen Ghandi einst gefangen gehalten wurde. Ein Stück vom Palast entfernt befinden sich die Samadhis von Ghandis Frau und seines langjährigen Weggefährten Mahadev Desai, die seinerzeit während der Gefangenschaft im Palast gestorben sind.



Weiter ging es zu einem Tempel, der von außen besonders durch seine besondere architektonische Bauweise hervorstach.



Auch der Innenbereich bot ein für uns völlig außergewöhnliches Bild. Kurz nach uns traf eine riesige Gruppe von Schulkindern ein.



Die Kinder freuten sich über unsere Anwesenheit wohl fast genauso wie über den Besuch im Tempel. Jedenfalls gab es einige Hände zu schütteln und wir mussten mindesten 20-30 mal unsere Namen nennen.

Unser nächster Halt war Shaniwarwada, eine alte Festung, von der vor allem noch die Mauern erhalten sind. Da man entlang der Festungsmauern entlang schlendern kann, ist es möglich, in alle vier Himmelsrichtungen von Pune zu schauen. Von dort oben hat man eine sehr gute Aussicht. Da sich im inneren der zerstörten Festung eine Grünfläche befindet, kommen viele Einwohner und Pärchen aus Pune in die Festung, um ein wenig zu relaxen.







Um uns zu stärken, haben wir im Restaurant Diamond Queen zu Mittag gegessen. Wie nicht anders zu erwarten, war es mal wieder sehr schmackhaft, obwohl wir uns schon fragen, ob die Kellner und Köche uns ein wenig vor der Schärfe beschützen wollen, da das Essen meistens doch noch recht mild schmeckt.



Einen letzten Halt nach dem Essen legten wir in einem Museum ein, dessen Namen mir leider nicht mehr einfällt. Aufgrund der Vielzahl der verschiedenen ausgestellten Exponate muss es sich wohl um ein heimat-, natur- und industriehistorisches Museum gehandelt haben.

Bilder während der Fahrt:





Abends haben wir auf dem Campus der Vorführung zweier Dokumentarfilme einer ehemaligen Studentin des Instituts beigewohnt.
Als wir dann nach dem Abendessen zum Institut zurückkehrten, hatten die Studenten des 2. Semesters gerade die Dreharbeiten zu ihren Dramaturgie Übungs-Projekten beendet. Die dramatische Szene ist eine der vielen praktischen Übungen, welche die indischen Studenten im Laufe ihres Studiums drehen müssen.
Sie werden im Studio gedreht und lustigerweise befinden sich unsere Unterkünfte direkt darüber. So haben wir uns den inzwischen feiernden Studenten angeschlossen und wieder ein paar interessante Gespräche geführt.

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