Mittwoch, 8. Oktober 2008
08.10.2008 - Bomben(ent)warnung
Gestern mittag wurden wir gewarnt nicht das Haus zu verlassen, irgendwas sei los in der Stadt.
Na gut dachten wir werden wohl die Navraratri Feierlichkeiten sein.
Irgendwann hiess es dann es sei eine Bombe.
Was denn nun wirklich los war erfuhren wir heute morgen in der Zeitung.

Siehe:
Times of India

Die Fotostory zur Bombenentschaerfung moechten wir euch nicht vorenthalten. Man beachte wie oft die Bombe transportiert wurde. Filmreif das ganze!
Im Hintergrund sieht man eine Riesenmenge an Leuten, die dem Spektakel beigewohnt haben.
Zur Fotostrecke

Nun denn wir mieden gestern Nacht die F-Road und verdrehten in der Naehe des Campus eine Rolle Filmmaterial. Auf die drei Minuten Filmrolle bekamen wir einen Gemueseverkaeufer, der seine Waren auf der Strasse vor einem Nobelbrillenladen ausgelegt hatte, naechtliche Strassenverkehrsaufnahmen und Feierlichkeiten in einem kleinen Tempel am Strassenrand.
Alles in allem war sehr wenig los auf den Strassen, was aber wohl eher am Monsun lag als an der dubiosen Bombenwarnung.


Zum Glueck war alles nur ein Scherz und es kam niemand dabei zu schaden.


Beim drehen mit der guten alten Arri ST

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07.10.2008 - Der Monsun ist zurück!
Nach unserem heutigen Besuch im Victory Cinema, zogen urplötzlich dunkle Wolken auf und es begann in Strömen zu regnen.
Wie alles in Indien ist hier auch ein Regenschauer um einiges größer. Laut der Times of India hat es innherlab von 20 Minuten 11.3mm geregnet.


Aber seht selbst – ein kleines Handyvideo vom Mittagessen.



Den Rest des Tages haben wir dann in unserer Wohnung verbracht und die naechsten Tage geplant.

Unser "Wohnzimmer"

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07.10.2008 – Interview im Victory Cinema
Wie gestern berichtet, hatten wir heute ein Interview mit Mr. Chinoy, dem Besitzer des Victory Cinemas.



Es war ein spannendes Interview zum Wandel der indischen Gesellschaft und den Umbrüchen in der Kinokultur.
Ansonsten machen uns momentan die indischen Feiertage einen Strich durch unsere geplante Disposition.
Die indischen Feiertage sind genauso unberechenbar wie das Wetter und die indische Pünktlichkeit.





Eine nette Erfahrung, einen Film unter solchen Bedingungen zu produzieren.

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07.10.2008 – Nachtrag zu gestern
Heute gibt es als Nachtrag einen kleinen Trailer zum gestrigen Festumzug, als Vorgeschmack auf die Aufnahmen, die wir aus Indien mitbringen werden (dann aber auch mit Bildern, die weniger „schwindelerregend“ sind ;))

Viel Spaß beim anschauen

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Dienstag, 7. Oktober 2008
06.10.2008 Abends
Da unser Plan für heute Nachmittag war, uns einmal die örtlichen Kinobetreiber vorzuknöpfen, wollten wir einen unserer 4 Exchange Programme Stundenten aus Indien mitnehmen, der uns im Fall der Fälle mit der Kommunikation hätte helfen können. Als wir in der ersten Woche in einem betagten Kino in Punes Altstadt waren, konnten wir uns nur mit Händen und Füßen verständigen, da der Besitzer kein Englisch und wir kein Marathi sprachen. Von den 4 Stundenten hatte aber leider keiner Zeit, also sind wir alleine losgezogen.
Elaine, Gregor und ich auf Dreh, Christian und Sebastian für weitere Planungen für die nächsten Tage.
Für uns gings also erstmal wieder Richtung MG Road (Mahatma Ghandi), da sich dort in der näheren Umgebung alte Kinos und ein Multiplex befinden und man auch sonst viele Eindrücke von altem und neuem Indien sammeln kann. Wir haben dann gleich die Kamera ausgepackt und ein paar Stimmungsbilder eingefangen. Wenn man die Leute hier mit der Kamera aufzeichnen möchte reagieren die meisten sehr positiv und lassen sich geduldig filmen, solange man nur nett fragt. Die Frau vom Zeitungsstand hat gleich einen ihrer Söhne?/Angestellten? losgeschickt, um uns einen Tee zu holen und sich noch eine bischen mit uns unterhalten.
Bei dem Besitzer des Multimedia Stores war es genau so. Da werden dann auch gleich noch die anderen Leute im Laden herbeigerufen, damit sie für die Kamera posieren. Anschließend haben wir uns in Richtung Victory Kino begeben. Während der Schüsse der Fassade des Kinos hat Gregor den Manager des Kinos ausfindig gemacht und erfahren, dass der Betreiber des Victory bald eintreffen würde. Das Victory ist eins der ältesten Kinos Punes und gerade in der Mordernisierungsphase. Ideal für uns.
Etwas später ist der Besitzer eingetroffen. Ein echter Geschichtenerzähler. Leider war es schon stockduster und weil wir eine gute Lichtstimmung wollten, hat uns der Kinobetreiber versprochen, sich am nächsten Tag etwas Zeit für uns zu nehmen und uns gestattet, in seinem Kino zu drehen. Nach einem Rundgang durch das Kino und einem kurzen Plausch haben wir uns dann verabschiedet.
Als wir wieder auf die Strasse kamen, war draußen schon die Hölle los. Da Pune das Ende des Navraratri Festes feierte, zogen zahllose Musikantenzüge und Festwägen durch die Strassen. Gregor hat sich sofort die Kamera geschnappt und ins Getümmel gestürzt. Alles voller Menschen, farbenfrohe Kostüme, Trommlergruppen mit gigantischen Trommeln, bunt verzierte und von Kühen gezogene Wagen und jede Menge Feuerwerk. Unvorstellbar laut und sehr mitreißend. Und wir mitten drin.
Unser Rikschafahrer für die Heimfahrt mussten 4 oder 5 Mal einen anderen Weg einschlagen, weil die ganze Innenstadt gefeiert hat und alle paar Kreuzungen weiter ein neuer Zug unterwegs war.
Morgen geht’s dann wieder Richtung MG Road, mal sehen was der Betreiber des Victory so alles zu erzählen hat.


Beim drehen hat man immer direkt ein paar Zuschauer.

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Montag, 6. Oktober 2008
06.10.2008 Morgens
Ganz so früh wie gestern wollten wir heute nicht aufstehen, vor allem weil morgens sowieso nicht so viel los ist. Lediglich Strassenfegerinnen in farbenprächtigen Saris fegen fast kniend die Gehwege und den Randstein mit ihren Reisigbesen. Die Zeitungsausträger sind bereits auf dem Rückweg und die Rikscha Fahrer putzen ihre Rikscha für einen neuen geschäftigen Arbeitstag.
An den Zigarettenständen werden die ersten Betelnussblätter des Tages mit den zahllosen Ingredenzien, diverse Pasten, Honig und Tabak, bestrichen und auf einem goldenen Tablett bereitgelegt.
Noch hört man Vögel zwitschern. Krähen streiten sich auf den Müllhaufen am Wegesrand lautstark mit den Hunden um Essensreste.
Die Wachmänner klappen Ihre Stühle auf, setzen sich vor die Geldautomaten oder Geschäfte und schlagen in der Sonne ihre Tageszeitungen auf.
Gegen 10 Uhr erwachen dann die ersten Studenten und machen sich langsam auf den Weg, bei Barista vorbei, zur Universität.
Um 10:30 sind die Straßen dann so verstopft, das sich auf Kamera, Rucksack, T-Shirt und die Haut eine dünne Schicht aus Feinstaub legt. Die Luft wird immer smogiger und die Geräuschkulisse wird von nun an von knatternden Motoren und wildem Gehupe bestimmt. In diese Geräuschskulisse mischt sich ab und der Ruf eines Verkäufers, der seinen Karren mit Gemüse oder Obst die Straße entlang schiebt.
Die schöne Lichtstimmng des Morgens, flache harte Morgensonne in einem wunderschönen gelb verwandelt sich in graue Dristes.
Da die Filmrolle in diesem Moment sowieso ausgelaufen war, beschlossen wir uns auf den Heimweg zu begeben und zu Frühstücken.

Jetzt sitzen wir in der Bibliothek und bereiten die nächsten Tage vor.
Heute Nachmittag werden wir aufbrechen und mit Prateek, einem unserer Austauschstudenten einige alte Singlescreen-Theatre besuchen.

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